Lennart E. und Tim H. bewerben sich beim Glück.
Die Stelle ist ähnlich begehrt wie der Feelgood Manager im hottesten Start-up Berlins und scheint ebenso unerreichbar. Einstellungsvoraussetzungen? Schwer definierbar. Irgendwie alles und nichts. Also genau wie beim Feelgood Manager. Hauptsache passion, vision, dedication. Haben wir das? Haben wir alles! Kann ja auch nicht so schwierig sein. Immerhin sagt der tägliche – okay, eher stündliche – Blick in den Insta-Kanal, dass es easy machbar sei, eingestellt zu werden beim Glück. Da wimmelt es nur so von erfolgreichen Glücksmenschen. Nur was ist mit der Melancholie? Kann man die nennen in der Rubrik „schlechte Eigenschaften“? Schwierig. Ist bei der Bewerbung auf das Glück vielleicht eine so wirklich, ohne Zwinkersmiley und ohne versteckte Positivität, schlechte Eigenschaft. Aber sie geht halt nicht weg, klebt irgendwie fest an unseren Körpern. Oder der Seele? Wenn man sie lokalisieren könnte, könnten man sie ja einfach abkratzen wie einen Aufkleber auf der Unterseite einer IKEA-Tasse und dabei hoffen, dass man nicht die erwischt hat, bei der der ganze Kleber dran bappen bleibt. Also was soll’s. Trotzdem bewerben. Es heißt, wir können alles erreichen, was wir uns in den Kopf setzen und der werden, der wir schon immer sein wollten (wieder so ein Learning aus Instagram). Einen Versuch ist es wert. Das Scheitern macht sich ja heutzutage sogar recht gut im Lebenslauf – zumindest so lang man es nicht auf ganzer Linie tut. Die Bewerbungsfotos sind schon mal im Kasten.
Wer Felix Valentin damit beauftragt, Bewerbungsfotos zu schießen, bekommt keine. Zumindest keiner, der bereits mit Dosenbier zum Termin erscheint. Stattdessen entstehen dabei authentische Fotos, die gleichzeitig Wandsbeker Plattenbauten aussehen lassen wie charmante Wohnkomplexe im Kalifornien der 80er Jahre. Ob sie damit ihr Glück finden? Wir wünschen ihnen viel Erfolg!












