3 Days of Eating – Tipps für ein langes Wochenende in London

„London calling“, singen The Clash: Wir sind dem Ruf nur zu gern gefolgt und haben ein verlänger­tes Wochenende in der britischen Hauptstadt verbracht. Trotz größter Hoffnungen, sind wir dabei weder Harry und Meghan noch William und Kate und ihren drei Schnuller­backen über den Weg gelaufen. Aus lauter Frust blieb uns nur zu Essen – und, oh darling, das kann man in London einfach unfass­bar gut. Wo genau und was wir in den Verdauungs­pausen so getrieben haben, erfahrt ihr in dieser kleinen, aber feinen Liste.

1 – London erkunden: Sightseeing im Schnelldurchlauf

Tower Bridge, House of Parliament, Big Ben, Westminster Abbey: London hat Sight­seeing-technisch richtig was zu bieten. Falls euch die typischen Touristen-Hotspots eher wenig interes­sieren, ihr sie gewissens­technisch aber auch nicht ganz links liegen lassen könnt, solltet ihr sie euch einfach alle auf einmal bei einem Spazier­gang entlang der Themse anschauen. Die meisten von ihnen liegen direkt am Wasser, sodass ihr einen wunder­baren Blick auf sie haben werdet. So umgeht ihr auch die vielen langen Touri-Schlangen vor den Sehens­würdig­keiten. Schließlich gibt es in London so viel Tolles zu essen und so wenig Zeit, es zu probieren. Und um es mit den Worten des Empfang-Typs unseres Hostels zu sagen: „London Eye? It’s pointless.“. Also packt eure bequemsten Nikes an die Füße und los geht’s.


2 – Dem Foodie-Himmel so nah: Borough Market

Egal, wie oft dieser Tipp schon geteilt wurde: Wer gutes Essen liebt, muss einfach ein paar Stunden auf dem größten­teils über­dachten Borough Market südlich der London Bridge verbummeln. Stände mit Braten, Pizza, Burger und Nasch­werk reihen sich hier aneinander. Wer lieber zu Hause kocht, statt hier zu essen, kann sich aber auch mit tollen frischen Zutaten sowie Gewürzen und Ölen eindecken. Ein ganz und gar wunderbarer Ort!

Borough Market: 8 Southwark St, London SE1 1TL | Mo-Do 10 bis 17 Uhr, Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 8 bis 17 Uhr


3 – Alles Käse: Kappacasein Dairy & Neal’s Yard Dairy

Wer den Borough Market in Richtung Stoney Street verlässt, dem wird direkt der Duft von geschmol­zenem Käse in die Nase steigen. Denn gegenüber der Markt­halle findet ihr den kleinen Laden Kappacasein Dairy, in dem ihr super leckere Grilled Cheese Sand­wiches bekommt. Nicht ganz günstig, aber jeden Penny wert. Eine Straße weiter könnt ihr einen von drei Neal’s Yard Dairys entdecken. Das Geschäft hat sich auf englische und irische Käse speziali­siert, die hier in decken­hohen Regalen lagern. Und falls ihr so charmant seid wie wir, dürft ihr euch bestimmt auch einmal quer durch alle Käse­sorten probieren. Das einzige Problem: Sie alle sind einfach groß­artig und die Ent­scheidung, welche Sorten man am Ende mit nach Hause nimmt, fällt alles andere als leicht.

Kappacasein Dairy: 1 Stoney St, London SE1 9AA | Mo-Do 11 bis 17 Uhr, Fr 10 bis 17 Uhr, Sa 9 bis 17 Uhr

Neal’s Yard Dairy: 6 Park St, London SE1 9AB | Mo-Fr 9 bis 18 Uhr, Sa 8 bis 18 Uhr


4 – Get out: Immer schön draußen bleiben

März, 10 Grad Außen­temperatur, dichte Wolken­decke: Während sich in anderen Städten die Menschen noch bei jeder Gelegen­heit zurück in die Häuser verziehen, genießen die Londoner offenbar, dass die Tempera­turen zumindest wieder im zwei­stel­ligen Bereich liegen. In Trauben stehen sie mit einem Feierabend­bier vor Pubs und genießen ihren Kaffee an Tischen vor den Cafés. Also packt euch warm ein, tut es ihnen gleich und erhascht viel­leicht doch schon mal den einen oder anderen Sonnen­strahl.


5 – Sonntags­freuden: Frühstück bei Franzè & Evans

Franzè & Evans in Shoreditch ist der perfekte Laden, um ins Wochen­ende zu starten. Hier gibt es von haus­gemachtem Granola mit frischen Früchten über Sauer­teig­brot mit Spinat, Lachs, pochierten Eiern und Sauce hollan­daise bis hin zu Sha­shuka alles, was das Früh­stücker­herz begehrt. Und falls das mit dem Früh­aufstehen nichts geworden ist: Auch die Lunch-Teller unserer Nachbarn sahen ziemlich gut aus.

Franzè & Evans: 101 Redchurch St, London E2 7DL | Mo-Fr 8 bis 19 Uhr, Sa 9 bis 19.30, So 9.30 bis 19 Uhr


6 – Super Markt: Brick Lane Market in East London

Die ganze Welt des Essens in nur einer Straße: Jeden Sonntag verwandelt sich die Brick Lane in einen riesigen Food- und Vintage-Markt. Der ist zwar mehr als gut besucht, das Essen aus allen erdenk­lichen Ecken dieser Welt und tolle Künstler sind das dichte Gedränge aber auf jeden Fall wert. Bei schönem Wetter könnt ihr hier den ganzen Tag ver­bringen und auch durch die an­liegen­den Secondhand- und Vinylläden stöbern, die eben­falls geöffnet haben. Ganz wichtig: Egal, wie voll gefuttert ihr schon seid, ein Beigel aus der jü­dischen Beigel Bake Bäckerei mit salt beef oder cream cheese and salmon muss einfach sein. Dann könnt ihr wenigs­tens behaup­ten, in London auch mal für was in der Schlange gestanden zu haben.

Brick Lane Market: Brick Ln, London E1 6QR | So 10 bis 17 Uhr
Beigel Bake: 159 Brick Ln, London E1 6SB | rundum die Uhr geöffnet


7 – Peruanische Köstlichkeiten: Andina

Quinoa-Kroketten mit Mandel­dip, Lachs-Tiradito mit leche de tigre und sauer eingelegter Gurke, gegrillter Oktopus auf Lúcuma-Püree und frisches Mais­brot mit Schafs­käse: Im Andina kommt moderne peruanische Küche auf den Teller – und die tut nach einem Tag mit Londoner Regen und überfüllten U-Bahnen einfach nur gut. Bei einem ab­schließen­den Pisco Sour könnt ihr eure Reise zudem wunder­bar Revue passieren lassen. Wir waren begeistert und wollten am liebsten gar nicht wieder gehen.

Andina in Shoreditch: 1 Redchurch St, London E2 7DJ | Mo-Fr 11 bis 23 Uhr Sa-So 10 bis 23 Uhr


8 – Ganz schön viele Touris: Portobello Road Market in Notting Hill

Der Porto­bello Road Market, den es jeden Samstag im Londoner Stadt­teil Notting Hill gibt, ist berühmt für seine Stände und Läden mit Vintage-Möbeln, Second­hand-Klamotten und richtig gutem Street Food. Unsere Empfehlung: einfach mal nicht hin­gehen. Denn der Markt ist leider völlig über­laufen – vor allem von Touris. Ja, Notting Hill ist genauso hübsch und entzückend wie ihr es aus dem gleich­namigen Film kennt. Deutlich weniger charmant sind aber die vielen Touristen, die sich ohne jeden Respekt in die bunten Haus­eingänge stellen und dort stunden­lang posieren, bis sie ein Instagram-taugliches Bild geschossen haben. Nur noch mal für alle, denen es viel­leicht nicht bewusst ist: Hier leben tat­sächlich Menschen. Die verbarri­kadieren an Samstagen unter­dessen offenbar ihre Fenster im Erdge­schoss, damit sie wenigs­tens ein bisschen geschützt sind vor den Massen.

Falls ihr aus Versehen doch auf dem Markt landen solltet: Genießt eine Sauerteig­brot-Stulle mit Roast­beef oder ein Cinnamon Bun in der Bäckerei Fabrique oder teilt euch eine Portion Paella am Straßenstand fast am Ende des Markts. Super köstliches Essen, das uns wieder versöhnlich gestimmt hat mit der Mensch­heit.

Fabrique Bakery: 212 Portobello Rd, London W11 1LA | Mo-So 8 bis 19 Uhr


9 – Klein und so fein: Jacob the Angel in Neal’s Yard

Wer nach dem Neal’s Yard im Internet sucht, wird vermut­lich den Eindruck haben, dass es sich hier um ein alterna­tives Viertel inmitten von London handelt. Ehrlicher­weise ist es eher ein kleiner Innen­hof. Die bunten Fassaden, die charmanten Cafés und die Ruhe hier sind aber trotz­dem ziemlich schön. Und falls ihr schon mal hier seid: Legt eine kleine Pause im Jacob the Angel ein. Kreativ belegte, gegrillte Sand­wiches, orien­talische Salate und süße Nascher­eien warten hier auf euch. Zube­reitet werden die in der Küche des Restau­rants The Barbary nebenan. So gut!

Jacob the Angel: 16A Neal’s Yard, London WC2H 9DP | Mo-So 8 bis 17 Uhr

Vielen lieben Dank an unsere Freun­dinnen Anna Lenk und Camila Malzkorn, die uns vor unserer Reise mit ein paar Tipps versorgt haben! Ohne die wäre das Wochen­ende nicht dasselbe gewesen.

Noch mehr Tipps für eure Städtetrips?

Wir können von der Reiserei einfach nicht genug bekommen – davon, unsere Tipps mit euch zu teilen auch nicht. Gerne verraten wir euch unsere High­lights für Lissabon (Portugal) und Tirana (Albanien).

In diesem Artikel empfehlen und verlinken wir verschiedene Firmen oder Marken, die wir selbst mögen und dessen Geschich­ten wir mit euch teilen wollen. Dieser Artikel ist von keiner dieser Marken beauf­tragt oder gespon­sert.

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