Ein Buch, das trotz aktuell allgegenwärtigem Overkill an Motivations- und Inspirationsgeschichten dringend auf die Leseliste gehört, und zwar ganz oben. Fotografien, so ästhetisch und besonders, dass man sich bei ihrem Anblick selbst in einem überfüllten Bus frei und unbeschwert fühlt. Und eine Doku-Serie, die Hunger auf Reisen und andere Kulturen macht.
1 – Oprah Winfrey: What I Know For Sure
„Oh, Oprah!“ Das war die Reaktion von JMH-Mit-Gründerin und Co-Texterin Jenny auf einen Textauszug aus Oprah Winfreys Buch „What I Know For Sure“, den ich ihr geschickt hatte, weil Oprah darin genau das beschrieben hat, wonach wir streben, womit es aber in der Umsetzung noch recht hapert. Oh, Oprah! – war auch ganz häufig mein Gedanke beim Lesen dieses Buches. Mal mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, mal – und das passierte blöderweise in der S-Bahn – schluchzend und Tränen unterdrückend.
Ich lese eigentlich nie Ratgeber. Denen stehe ich grundsätzlich skeptisch gegenüber. Dinge, die mir sehr kompliziert erscheinen, sind in der Ratgeber-Welt meist in drei Schritten zu lösen. In drei Schritten kommt man zum Beispiel laut Stefanie Stahl zum starken Ich. Eine selbstbestimmte Zukunft ist nach Jörg Knoblauch auch nur drei Schritte entfernt. Das kommt doch irgendwie nicht hin. Als ich dann aber entdeckt habe, dass Oprah Winfrey aufgeschrieben hat, was sie ganz sicher weiß – über das Leben, über die Liebe, über Freundschaft und über Glück – da war jegliche Ratgeberskepsis bei mir dahin. Denn eines weiß ich selbst ganz sicher: In Oprah you can trust.
Diese Talk-Legende hat eine unglaubliche Karriere hingelegt und ist dabei in meinen Augen so wunderbar authentisch und aufrichtig geblieben. „What I Know For Sure“ (im Deutschen: Was ich vom Leben gelernt habe) ist eine Sammlung an Erfahrungen, Erlebnissen, Gedanken und ein wenig auch Hoffnungen, die Oprah Winfrey in ihrem Leben begleitet haben. Und diese Gedanken und Gefühle bringt sie so wunderschön aufs Papier, dass man versucht jeden Einzelnen bei sich abzuspeichern, in der Hoffnung, diese Dinge irgendwann genauso sicher zu wissen, wie Oprah.
Because when I‘m doing everything I‘m meant to do to keep my mind, body, and spirit whole, I constantly marvel at how other experiences fall into place. It‘s as though that beautiful line in Paulo Coelho‘s novel The Alchemist comes true: ‚When you want something, all the universe conspires in helping you to achive it.‘
My goal: to stay open to all the universe has to offer. Every year. Every day.Oprah Winfrey
Das ist übrigens die Textstelle, die ich Jenny geschickt hatte. Oh, Oprah!
– Gehyped von Julia
2 – Alain Laboile: Die Freiheit der Kindheit
Der Franzose Alain Laboile ist Fotograf – und Vater von sechs Kindern. Mit außergewöhnlichen Schwarz-Weiß-Fotografien gewährt er auf seinem Instagram-Kanal intime Einblicke in das Leben seiner Familie. In seinen dokumentarischen Arbeiten sieht man Kinder, die so frei und unbeschwert wohl nur auf einem abgeschiedenen Stück Land, fern trubeliger Städte groß werden. Kaum verwunderlich, dass man sich – während man in einem Bus sitzt, der sich durchs morgendliche Verkehrschaos schiebt – wünscht, die Welt noch einmal so zu spüren und zu erleben. Unweigerlich stellt man sich die Frage: Wäre es nicht schön, wenn auch die eigenen Kinder eines Tages so aufwachsen könnten?
– Gehyped von Felix, Julia & Jenny
3 – Guckt mal an: Street Food auf Netflix
Dass Netflix kulinarische Geschichten berührend und in schönster Bildsprache erzählen kann, dürfte spätestens seit Chef’s Table so ziemlich jedem bekannt sein. Und was können Menschen schauen, die auf neue Folgen so sehnsüchtig warten wie auf einen schmierigen Cheeseburger nach einer durchzechten Nacht? Korrekt, noch mehr Netflix-Produktionen, die die Tatsache, dass Essen eins der schönsten Dinge der Welt ist, auf ästhetischste Weise auf Film gebannt haben.
Zu meinen Favoriten gehört zurzeit Street Food. Die achtteilige Doku-Serie zeigt, was für eine Bedeutung Straßenküchen in anderen Ländern haben. In Vietnam, Thailand und Indien ist es der Schlüssel zum Verständnis der Kultur. In vielen Regionen essen Einheimische täglich Streetfood – einige auch, weil sie zu Hause aufgrund von Platzmangel keine eigene Küche haben. Doch bei dieser Serie geht es nicht ausschließlich ums Essen an sich. Sie erzählt Geschichten von Armut, von Leid, von harter Arbeit und vom Scheitern, aber eben auch vom Wiederaufstehen, vom Kämpfen, von Selbstlosigkeit und von Liebe. Davon, wie Essen Menschen eine Perspektive und dem Leben eine Bedeutung gibt.
– Gehyped von Jenny